Geruchsentfernung

Der Geruch von Kunststoffprodukten beschäftigt die Branche bereits seit Jahrzehnten. Dabei ging es anfänglich meist um den spezifischen Geruch von Kunststoffneuware an sich. Heutzutage wird das Thema aufgrund des immer stärkeren Einsatzes von aufbereiteten Post-Consumer Abfällen vor allem von den Brandownern und der Recyclingbranche vorangetrieben.
Da Gerüche auch Signale sind, beeinflussen sie das menschliche Wohlbefinden in starkem Maße. Es folgt die Frage nach der Herkunft von Gerüchen und deren Bedeutung für die Gesundheit und fordert daher eine Reaktion der Kunststoffindustrie.

Kunststoffrecycler stehen oftmals vor dem Problem, dass ihr Eingangsmaterial und das daraus produzierte Regranulat starke Gerüche aufweisen, vor allem, wenn es sich um die Aufbereitung von Verpackungen aus PP und PE handelt. Recycler von Post-Consumer-Kunststoffabfällen haben es häufig mit Materialien zu tun, die migrierte Substanzen aus Nahrungsmitteln, Kosmetika, oder Reinigungsmitteln enthalten. Aber auch Rückstände von Monomeren, Oxidation, Hydrolyse und Zersetzungsprodukte (VOCs – flüchtige Verunreinigungen) können dafür verantwortlich sein, dass recycelte Granulate einen unerwünschten Geruch haben. Feste Verunreinigungen und Femdstoffe, wie z.B. Papier oder Holz lassen sich selbst nach intensivem Waschprozess nicht immer zu 100% abtrennen und können im Extrusionsprozess ebenfalls Gerüche verursachen.

In unterschiedlichen Stufen der Kunststoffherstellung und -verarbeitung können Maßnahmen zur Geruchsreduzierung vorgenommen werden. Um eine ausreichende Reduzierung zu erzielen, wurde in der Vergangenheit oft der Zusatz von Additiven gewählt. Diese Zusatzstoffe müssen jedoch für jeden Kunststoff eigens entwickelt werden, wodurch die Anzahl unüberschaubar und deren Beurteilung aufwendig ist. Nicht nur dass zusätzliche Produktionskosten entstehen, entfernen die Additive die Gerüche auch nicht, sondern überlagern diese nur. Der Recyclingprozess von Starlinger zur Geruchsreduktion funktioniert ganz ohne Zusatz von Additiven und wirkt dauerhaft. 

Recycelt wird zu hochwertigem Regranulat: Der Aufbereitungsprozess der Geruchsentfernung besteht im Wesentlichen aus drei Schritten:

  • Der Materialvorbereitung im SMART feeder, in dem das Eingangsmaterial erhitzt und homogenisiert wird bis der ideale Betriebspunkt erreicht ist. Dabei werden bereits leicht flüchtige Gerüche abgeschieden.
  • Dem C-VAC-Entgasungsmodul, das die Schmelzeoberfläche um 300% vergrößert und so für eine extrem hohe Entgasungseffizienz sorgt, welches sich in der Reduktion tiefersitzender Gerüche niederschlägt.
  • Und abschließend der Geruchsentfernungseinheit, die dem Regranulat den "letzten Schliff" verleiht. In dieser abschließenden Einheit werden die am schwersten zu reduzierenden Gerüche verlässlich und langfristig abgeschieden.

Abhängig vom Polymer, der Quelle oder Art des Geruches, der Geruchsintensität und der Anforderungen, wird der Aufbereitungsprozess kundenspezifisch und individuell angepasst.
Das Ergebnis ist ein hochwertiges, permanent geruchsfreies Regranulat von bester Qualität, das in vielen Anwendungen bis zu 100% wieder eingesetzt werden kann.

Flexibilität durch modularen Aufbau: Da Post-Consumer Abfälle in verschiedenen Formen aus unterschiedlichen Kunststoffen mit variierenden Verunreinigungen und Feuchtigkeit anfallen, sind eine genaue Analyse des Eingangsmaterials und entsprechende Prozesskenntnisse erforderlich, um die richtige Wahl der Anlagenkonfiguration zu ermitteln.
Die recoSTAR dynamic hat sich in diesem Bereichen als die ideale Recyclinganlage erwiesen, um den Geruch aus den unterschiedlichsten Eingangsmaterialien effektiv und nachhaltig zu entfernen. Je nach Materialeigenschaften und Anforderungen kann die Anlage optional mit weiteren Modulen, wie z.B. einem Dosiergerät oder speziellen Schmelzefiltern ausgestattet werden.
Das in der Anlage integrierte „Dynamic Automation Package“ ermöglicht eine hochautomatisierte Produktion sowie kontinuierliche Prozessanpassungen und steigert damit nicht nur die Produktivität und Maschinenverfügbarkeit, sondern verringert auch den Energieverbrauch. Start- und Abschaltvorgang der Recyclinganlage werden automatisch ausgeführt, und wenn die Materialzufuhr stoppt, stellt sich der SMART feeder ohne Zutun des Bedieners auf Standby-Modus um. Die automatische Temperatursteuerung ermöglicht die Verarbeitung von Ausgangsmaterialien mit unterschiedlichem Feuchtigkeitsniveau und schwankender Schüttdichte bei gleichbleibend hoher Produktqualität. So können zum Beispiel Post-Consumer Mahlgut und leichte Folien mit unterschiedlichem Feuchtigkeitsgehalt verarbeitet werden. Die Recyclinganlage stellt sich automatisch auf die Anforderungen des Ausgangsmaterials ein und kann mit Zusatzausrüstung Material mit über 10 % Feuchtigkeitsgehalt verarbeiten.
Das C-VAC Konzept garantiert eine schonende Materialverarbeitung wodurch feste Verunreinigungen wie Papier, Holz oder Fremdpolymere geringerer Belastung ausgesetzt werden, eine geringere Geruchsentwicklung verursachen und effizienter ausgefiltert werden können.

Fazit: Upcycling von Post-Consumer Abfällen auf höchstem Niveau

  • Kundenspezifisch angepasstes Anlagendesign, abhängig vom Polymertyp, dem Anwendungsfall und der Geruchsintensität.
  • Permanent geruchsreduziertes Regranulat ohne Beimischung von Additiven.
  • Kontinuierliche Prozessanpasung bei unterschiedlichen Eingangsmaterialien und schwankenden Materialeigenschaften.
  • Bewährte Technologie und energieeffizientes Design
  • Hoher Automatisierungsgrad, dadurch geringer Bedienaufwand
  • Exzellente und homogene Regranulatqualität

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